Die Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch ist bereits die halbe Miete: weiß ich, wem ich bei dem Gespräch gegenübersitze? Auf welche Position habe ich mich beworben und warum? Was muss ich zu dem Vorstellungsgespräch mitbringen? Auf welche Fragen kann ich mich vorbereiten? Was darf ich selbst den Arbeitgeber fragen?
Indem Sie sich im Vorfeld auf Ihr Gespräch vorbereiten, zum Beispiel in dem Sie diesen Blogbeitrag lesen, bilden Sie eine gute Basis für ein erfolgreiches Kennenlerngespräch.
Im Wesentlichen beinhaltet dieser Artikel drei Phasen:
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Die Vorbereitung
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Das Gespräch
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Die Nachbereitung
Die Vorbereitung:
Die Vorbereitung lässt sich nochmal in zwei Unterpunkte unterteilen: die inhaltliche Vorbereitung auf das Gespräch und die Anreise.
Tipps zur inhaltlichen Vorbereitung auf das Gespräch:
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Nutzen Sie die Webseite sowie die Socia Media Kanäle des Unternehmens, um die wichtigsten Fakten zu diesem zu kennen. Viele Arbeitgeber haben auf ihrer Webseite den Punkt „Über uns“ oder „Historie“ aufgeführt. Über die Social-Media-Kanäle bekommen Sie dann noch einen Einblick in die Unternehmenskultur, wichtige soziale Events oder auch aktuelle News rund um das Unternehmen.
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In der Regel haben Sie sich auf eine konkrete Vakanz beworben, daher lesen Sie die in der Stellenbeschreibung aufgeführten Tätigkeiten sorgfältig durch und notieren Sie Ihre Fragen direkt. Nutzen Sie das Gespräch unbedingt zur Klärung Ihres Aufgabengebietes.
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Nutzen Sie die Stellenanzeige dafür, das größtmögliche Matching zwischen den ausgeschriebenen Tätigkeiten und Ihren Erfahrungen herauszuarbeiten. Vermerken Sie gedanklich, welche Station Ihres Lebenslaufs Sie am besten zur Unterstreichung Ihrer Konformität auf die Position erwähnen können.
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Informieren Sie sich über aktuelle News, die das Unternehmen oder die Branche betreffen könnte, z.B. BIM in der Gebäudeplanung.
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Sie sind auf die typischen Fragen eines Vorstellungsgesprächs genauso gut vorbereitet, wie über potenzielle Fangfragen.
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Sie kennen alle unzulässigen Fragen, die Sie nicht beantworten müssen
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Ihre Selbstpräsentation (z.B. Erläuterung Ihres Werdegangs) ist geübt
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Mögliche Lücken können Sie problemlos begründen (der böse, letzte Arbeitgeber als Sündenbock ist hierbei stets ungerne gesehen)
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Sie kennen Ihren frühestmöglichen Eintrittstermin
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Die eigenen Gehaltsvorstellungen sind geklärt
Checkliste für Ihre Anreise:
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Der Gesprächstermin steht fest und wurde von beiden Seiten bestätigt
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Der Anfahrtsweg ist bekannt und die Anfahrtszeit inkl. 10-minütigen Zeitpuffer kalkuliert
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Falls Sie mit dem Auto fahren, wissen Sie über die Parkplatzsituation Bescheid oder bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel haben Sie den Gehweg miteinberechnet
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Für den Fall einer Verspätung haben Sie die Telefonnummer Ihres Ansprechpartners parat
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Ihre Bewerbungsunterlagen sind vollständig und eingepackt
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Für eventuelle Notizen haben Sie einen Block und Stifte eingepackt
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Sie haben sich über den Dresscode informiert
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Über eine mögliche Fahrtkostenerstattung haben Sie sich im Vorfeld informiert
Das Gespräch:
Tipps und Tricks bei leichter Nervosität:
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Nehmen Sie gerne ein Notizbuch und einen Stift mit – Notizen zu machen, hilft bei der Ablenkung der Nervosität.
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Aus einem Reflex heraus, lehnen viele Bewerber das Angebot eines Kaffees oder Wassers ab – machen Sie diesen Fehler nicht. US Forscher fanden heraus, dass körperliche Wärme, ausgelöst durch eine heiße Tasse, Sympathien hervorrufen und Sozialverhalten positiv beeinflussen kann – nutzen Sie diesen Effekt unbedingt für sich (Quelle: https://www.focus.de/wissen/mensch/psychologie/heisser-kaffee-weckt-sympathien-psychologie_id_2154980.html=)
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Vergessen Sie bitte nicht, dass das Vorstellungsgespräch für beide Seiten da ist. Sie müssen für den Arbeitgeber zur Vakanz passen, doch auch das Unternehmen und die Vakanz müssen zu Ihnen passen.
Weitere Tipps:
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Die richtige Begrüßung. Seit der weltweiten Pandemie fragen sich viele Bewerber, wie Sie in einem Vorstellungsgespräch richtig grüßen. Ganz einfach: machen Sie dem Arbeitgeber nach ODER fragen Sie aktiv nach. Z.B. „Ich würde Ihnen sehr gerne die Hand schütteln, ist das für Sie in Ordnung?“
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Lächeln Sie! Falls Sie damit generell „Probleme“ haben, dann üben Sie das gerne Zuhause vor einem Spiegel. Durch Ihr Lächeln produziert Ihr Körper Glückshormone (Endorphine), die in die Blutbahn gelangen und dadurch Ihre Stimmung steigern. Durch die Ausschüttung der Endorphine wird zudem die Ausschüttung des Stresshormons (Adrenalin) unterdrückt, was sich wiederum positiv auf Ihre Nervosität ausüben kann (Quelle: https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/lachen/pwieistlachenwirklichgesund100.html= )
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Achten Sie auch auf den Smalltalk. Im besten Fall finden Sie mit Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber direkt eine Ebene, die nicht nur auf die Arbeit bezogen ist. Wenn Ihnen etwas gefällt, z.B. die Lage des Arbeitgebers oder die offenen Büroräume, dann sprechen Sie das Kompliment auch gerne aus.
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Verstellen Sie sich nicht. Unterstreichen Sie verbal gerne Ihre Stärken und Ihr Know-How, jedoch bleiben Sie dabei ehrlich. Auch Ihre Erwartungshaltung sollten Sie klar kommunizieren, sodass beide Parteien nicht mit einer falschen Erwartungshaltung in das zukünftige Arbeitsverhältnis starten.
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Noch lieber als Lob und Anerkennung, hört der Mensch am liebsten seinen eigenen Namen (Quelle: https://www.florianilgen.de/blog/n.a.m.e.-methode-lenkung-beeinflussung-beruehrung). Nutzen Sie dies gekonnt! Sowohl bei der Begrüßung, vereinzelnd während des Gesprächs und auch bei der Verabschiedung!
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Fragen Sie am Ende des Gesprächs aktiv nach, wie es nun weitergeht und wann Sie mit einer Entscheidung rechnen können.
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Verabschieden Sie sich richtig und bedanken Sie sich gerne.
Die Nachbereitung:
Die Nachbereitung eines Gesprächs ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Prozesses. Vielen Bewerbern kommen im Nachgang nochmal Fragen auf, die aufgrund von Nervosität oder auch durch den Gesprächsverlauf nicht geklärt werden konnten. Daher nehmen Sie sich unbedingt die Zeit, nochmal zu reflektieren.
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Was lief gut in dem Gespräch?
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Was könnte nächstes Mal besser laufen?
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Was spricht für Sie für den Arbeitgeber und was ggf. dagegen?
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Wie denken Sie 1-2 Nächte später über das Gespräch?
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Falls Sie sich selbst beworben haben, dürfen Sie gerne 1-2 Tage nach dem vereinbarten Datum nochmal nachfragen
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Im Falle einer Absage, nehmen Sie diese nie persönlich – fragen Sie aber gerne nochmal aktiv nach, welche Tipps die Ansprechpartner Ihnen noch auf den Weg geben
Viel Erfolg bei Ihrem Gespräch!
Ihre Salomon & Dackermann Consulting GmbH & Co. KG